Lecker und gesund den Familienalltag genießen

Wie kann gesunde Ernährung Eltern und Kindern Spaß machen und Freude bereiten?

 

Alsi Akdag: Kinder essen in der Regel von Anfang an gerne süß und lehnen Bitteres und Saures meist ab. Deshalb sollte man so früh wie möglich mit einer gesunden Ernährung anfangen. 

 

Gewohnheiten aus der Kindheit halten sich meist ein Leben lang. Wer als Kind nur Limonade trinkt, wird später selten gerne Wasser trinken. Und wer als Kind nur Weißbrot isst, wird später wahrscheinlich nicht gerne zum Vollkornbrot greifen. 

 

Wir sind für unsere Kinder das wichtigste Vorbild. Daher ist es wichtig, dass Du auch Dein eigenes Verhalten hinterfragst. Isst Du wirklich in Ruhe oder läuft nebenher der Fernseher oder das Handy? Isst Du selbst gerne Salat und Gemüse? Trinkst Du ausreichend? 

 

Zeige Deinem Kind, dass Essen Spaß macht und Genuss bedeutet. Sorge zu Hause in Deinem Familienalltag  für eine angenehme Atmosphäre, indem Du - gemeinsam mit Deinem Kind - den Tisch schön deckst, denn das Auge isst auch mit. Ihr sollt das Gefühl haben, gerne zusammen zu kommen, denn gemeinsam Essen soll Kindern und Eltern Spaß machen. 

 

Vermeide Verbote und Zwang, vertraue hingegen Deinem Kind und seinem natürlichen Sättigungsgefühl. Nicht jedes Kind isst jeden Tag die gleiche Menge. Gerade Kinder haben von Anfang an ein gutes Gespür für ihre Bedürfnisse und ihren Sättigungsgrad. Erst im Laufe der Jahr können sie dieses durch unpassende Außenreize verlernen.

 

 

Wie können wir Gemüse unseren Kindern schmackhaft machen?

 

Asli Akdag: Viele Kinder essen kein Gemüse. Bleibe gelassen und geduldig und biete immer wieder die verschiedenen Gemüsesorten auf unterschiedliche Art und Weise an: frisch, aus der Dose, aufgetaut. Im Stück oder in Stückchen. Jede Art schmeckt anders und fühlt sich anders an. Manche Kinder essen Gemüse lieber, wenn es frisch ist, andere wenn es gedünstet ist. 

 

Kinder erkunden die Welt mit Entdeckungsfreude und Spaß. Das gilt auch beim Essen. Erzählt Euch doch mal eine lustige Geschichte zum jeweiligen Obst oder Gemüse. Auch bunte Farben und lustige Gesichter mögen die Kleinen besonders gern. 

 

Auch alle Sinne können bei dieser Entdeckungstour mit einbezogen werden: macht doch mal ein Detektivspiel daraus und hört gemeinsam, wie es knackt, wenn Ihr z.B. in eine frische Gurkenscheibe beisst, wie es sich anfühlt im Gegensatz dazu eine saftig-süße Tomate im Mund zu spüren oder wie lecker frischer Salat riecht und ob Ihr je nach Sorte Unterschiede feststellen könnt. 

 

Und wenn's nicht das Gemüse in Reinform ist, probiert doch einfach mal Gemüsesäfte, Gemüsesuppen, als Beilagen oder in Soßen aus. Manchmal riecht auch schon etwas geschmolzener Käse oder ein paar Körnchen Parmesan, um Gemüse für Kinder interessanter zu machen. Oder wie wäre es mit Gemüse auf einer Pizza, im Omelette oder als Auflauf!

 

Lass Dein Kind so häufig wie möglich, übe keinen Druck aus und beziehe Dein Kind so häufig wie möglich in die Gemüse-Auswahl mit ein, sei es beim Einkaufen, beim Kochen oder beim gemeinsamen Familienessen am Tisch. 

 

 

Wie kann Kochen gelingen, ohne zum zusätzlichen Stressfaktor in unserem ohnehin schon turbulenten Familienalltag zu werden?

 

Asli Akdag: Gute Erfahrungen habe ich bei mir selbst und auch all meinen Kund*innen bisher immer  mit der Erstellung von Wochenplänen gemacht.  Ein Wochenplan ist eine kleine Umstellung, die mehrere Vorteile hat und Dir und Deiner Familie dabei helfen kann, gesund und ausgewogen zu ernähren. 

 

Mithilfe eines Wochenplans können wir die ganze Woche einplanen, eine entsprechende Einkaufsliste vorbereiten, gesund und lecker kochen und sogar abnehmen. Außerdem sparen wir Zeit und Geld und verhindern Lebensmittelverschwendung. 

 

Ein Wochenplan gibt uns eine Struktur und Flexibilität - somit leben wir mit weniger Stress und möglichst ohne Heißhunger-Attacken.

 

 

Wieviel Süßigkeiten dürfen wir unseren Kindern gönnen?

 

Asli Akdag: Das Forschungsinstitut für Kinderernährung empfiehlt eine Portion Süßigkeiten für Kinder pro Tag: es sollten dabei nicht mehr als 50g bzw. 150 kcal sein. Das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft empfiehlt maximal 10% des Energiebedarfs.

 

Damit Dein Kind nicht mit Süßigkeiten seinen Heißhunger stillt, ist es wichtig, einen Rhythmus für die täglichen Mahlzeiten zu haben: 3 Hauptmahlzeiten und bis zu 2 Mahlzeiten für Zwischendurch. So ist Dien Kind über den Tag verteilt bestens mit ausreichend Nährstoffen versorgt und seine Bedürfnisse werden durch die verschiedenen Geschmacksrichtungen gestillt.

 

Wenn Dein Kind nicht auf Süßigkeiten verzichten kann, erstelle mit ihm Regeln, wann und wie oft Süßigkeiten genascht werden dürfen. Beispiele sind nicht vor dem Essen oder nicht am Vormittag, es wird bewusst am Tisch genascht und nicht nebenbei beim Spielen oder auch, dass nach dem Naschen die Zähne geputzt werden. 

 

Die meisten Kleinen kommen gut damit zurecht, wenn sie selbst mitentscheiden und bestimmen dürfen, wie in der Familie mit Süßigkeiten umgegangen wird. Auch solltest Du als Mama/ Papa Deinem Kind ruhig auch erklären, warum zu viel Süßes nicht gut für den Körper ist. 

 

 

Dieses Gespräch haben wir auf Instagram im Rahmen meines monatlichen Expert*innen-Talks geführt. Und ich danke Asli Akdag ganz herzlich, dass sie sich als Fachfrau für Ernährungsberatung in diesem Talk zum Thema des Monats "Essen und Ernährung im Familienalltag" für Verfügung gestellt hat. Das ganze Interview zum Anschauen findest Du hier

 

Asli hat Dir übrigens Freebies zu den Themen Einkaufsliste, Wochenplan und Ernährungstagebuch zusammengestellt. Du findest alle PDF zum kostenfreien Download auf ihrer Homepage www.asliakdag.de . Viel Freude beim Ausprobieren!

 

Hab ein schönes und genussvolles Wochenende, 

herzliche Grüße,

Deine Corinna und Asli 

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