Lesen verbindet....

Heute ist Feiertag! Eigentlich ein ganz normaler Tag, könnte man meinen, aber seit 1995 wird jedes Jahr am 23. April gefeiert. Oder zumindest in Erinnerung gerufen. Denn wir alle sind in unserem Leben schon häufig damit in Kontakt gekommen und für viele wäre die Welt „ohne“ grau und leer.

 

Heute ist Welttag des Buches! Gerade in diesem Pandemie-Jahr sind Bücher für viele von uns mehr als ein guter Freund an unserer Seite geworden. Und vielleicht gehörst auch zu denjenigen, die ohne diese wundervolle Vielfalt der Bücher einfach nicht leben können, die es immer wieder zuerst an die Bücherregale, dann aufs Sofa, an den Schreibtisch oder in eine ungestörte Ecke hinzieht.

 

Wenn ja, dann weißt Du ja auch, wie fantastisch es sich anfühlt, wie die Vorfreude steigt, wenn Du wieder mal ein Buch in der Hand hältst. Oder anhörst, denn es hat sicherlich einen Grund, warum die meisten Bücher derzeit auch als Hörbücher verfügbar sind. Beides schafft Vergnügen und sich in der derzeitigen Situation so viel Vergnügen wie möglich selbst verschaffen zu können, ist nicht zuletzt ein Zeichen von Krisenkompetenz.  

 

Die Liebe zu Büchern, zum frühkindlichen Anschauen und Staunen, später zum Vorlesen und dann selber lesen, können wir übrigens bei Kindern nicht früh genug wecken. Wenn wir Kinder zum Lesen bringen wollen, ist es am einfachsten, wenn wir gemeinsam mit ihnen Lese-Situationen erleben, die besonders gefühlvoll und freudvoll sind. Und: wenn wir selbst gerne lesen!

 

Lass mich hier mal eine Anlehnung an Antoine de Saint-Exupérys bekannten Spruch machen: „Wenn Du ein Schiff bauen willst, dann trommle nicht Männer zusammen, um Holz zu beschaffen, Aufgaben zu vergeben und die Arbeit einzuteilen, sondern lehre die Männer die Sehnsucht nach dem weiten, endlosen Meer“.

 

Denn ganz klar, um Bücher lesen zu können, brauchen wir das Handwerk des Buchstaben-Kennens, der sinnvollen Aneinanderreihung und der Wörtererkennung. Aber das allein wird uns noch längst nicht zum Lesen bringen – und Kinder schon gar nicht. Wenn wir wollen, dass unsere Kinder Lesefreude entwickeln, dann vermitteln wir ihnen am besten die Liebe zu guten Geschichten. Zum Eintauchen in andere Welten. Zum gemeinsamen Genuss von Auszeiten. Zur Faszination an den eigenen inneren Bildern, die während des Lesens auftauchen.

 

Lesen verbindet. Das ist übrigens auch gerade der Fall, während Du diesen Blog-Artikel am Lesen bist. Wir beide sind gerade über diesen Text hier miteinander verbunden. Bereits im Moment des Schreibens bin ich mit Dir verbunden, weil ich den Artikel für Dich schreibe: um Dich immer wieder durch die Mamagement®-Brille schauen zu lassen, Dich zu ermutigen Deinen ganz individuellen Weg als Mama/ Papa zu gehen, Deine eigenen Ideen dazu in Dir wieder wachzukitzeln (die gehen nämlich im Alltagsgeschehen nur allzu leicht unter) und Dir durch das Lesen eine kleine Auszeit zu schenken.

 

Lesen verbindet. Vielleicht ist auch hier gerade ein super Zeitpunkt, um Dir einfach mal „danke“ zu sagen! Denn durch diese Blog-Artikel bin ich in den letzten Monaten so häufig mit vielen von Euch immer wieder in Kontakt, sei es über die Kommentare, persönliche Rückmeldungen oder die gängigen social-media-Kanälen. Es ist einfach nur wundervoll zu sehen, wie wir durch ein paar geschriebene Worte immer wieder zueinander finden, uns austauschen und im Gespräch miteinander bleiben. Das ist unglaublich herzerwärmend und für mich die Motivation schlechthin, jeden Freitag über ein bestimmtes Thema zu schreiben. 

 

Ein ganz großes Dankeschön daher hier an dieser Stelle an Dich! Denn letztlich lebt ja alles nur durch Austausch, selbst Atmen ist ohne Austausch undenkbar. Und das gilt eben auch für unsere Gedankenwelt. „Der Mensch wird am Du zum Ich“ meinte einmal der Religionsphilosoph Martin Buber. Lass uns daher genau so weitermachen, ich freu mich weiterhin auf diesen fruchtbaren Austausch mit Dir, der letztlich ja wiederum allen zugutekommt!

 

Kommen wir aber abschließend nochmal zu den wundervollen Bücherwelten, die ja Anlass des heutigen Blog-Artikels sind. Wenn Lesen also verbindet, dann lass uns doch diesen Schatz in all seinen Nuancen nutzen! 

 

Ein Fachbuch verbindet Dich mit Wissen, mit der Fachwelt und nährt Deine Kompetenz auf eine bestimmte Art und Weise. Es triggert neue Ideen in Dir und Dein bereits vorhandenes Wissen verknüpft sich mit jedem Zusätzlichen immer wieder neu! Ein Roman verbindet Dich mit der darin erzählten Geschichte, kann Dir andere oder neue Welten erschließen und ebnet damit den Weg zu Deiner Vorstellungskraft, Deinen Phantasien und Deiner Kreativität. Manche Bücher haben ja sogar die Gabe, Dich so zu verschlingen, dass Du das Buch gar nicht mehr beiseitelegen kannst. Warum nicht also in Zeiten des Nicht-Reisen-könnens, sich mal wieder auf innere oder fiktive Reisen begeben. Zeitreisen zum Beispiel gibt es übrigens nur dort ;-). Manchmal haben wir also mehr innere Freiheiten, als wir erahnen… wir müssen nur immer mal wieder mit ihnen in Kontakt kommen.

 

Und lesen verbindet uns Menschen miteinander. Hast Du schon mal in die glückseligen Gesichter von Großeltern und Enkeln geschaut, wenn sie sich zusammen ein Buch ansehen oder den Kindern daraus vorgelesen wird? Wieviel Nachfragen von den Kindern kommen, weil sie immer mehr von dem Buch oder der Geschichte erfahren wollen und so die besten Gespräche entstehen können? Oder diese offenen kleinen Kindermünder, wenn sie selbstversunken und gebannt der Geschichte zuhören? 

 

Bücher haben eine unglaubliche Kraft, uns tief miteinander im Herzen zu verbinden. Also nehmen wir doch die Zeit, die uns vielleicht derzeit auch geschenkt wird, kuscheln uns zu unseren Kindern aufs Sofa, auf den Teppich oder abends vor dem Schlafengehen ins Bett oder an einen Ort Eurer Wahl. Buch auf, etwas zu Trinken und vielleicht ein paar Kekse dazu und schenken wir uns diese gemeinsame Zeit der Zuneigung und Nähe. Das geht übrigens auch ganz wunderbar als Paar oder für sich ganz alleine (ach… herrlich, dieser Gedanke, oder?!!!)  

 

Ich habe übrigens mal gehört, dass sich Wochenenden ganz besonders gut dazu eignen… oder Abende… oder Nachmittage… manchmal auch Vormittage… oder mal so eben zwischendurch. Da fällt mir zum Schluss noch ein Gedicht von Georg Bydlinski ein, das man auch etwas abändern könnte in „Vormittags, abends, im Freien im Zimmer… wann Bücher passend sind? Eigentlich immer“. Das originale Gedicht heißt übrigens „Wann Freunde wichtig sind“… und über Freundschaften habe ich ja erst letzte Woche einen Artikel geschrieben.

 

In diesem Sinne wünsche ich Dir ein wundervolles Wochenende,

herzliche Grüße, Deine Corinna

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Kommentare: 2
  • #1

    Susanne (Samstag, 24 April 2021 17:51)

    Das ist mal wieder sehr schön liebe Corinna! Wenn Du mal Zeit neben Deiner Fachliteratur hast, dann lies das Buch vom Ende der Einsamkeit von Benedict Wells, alle seine Bücher sind super. Was mir auch sehr gut gefallen hat ist das Buch ,,Der Gesang der Flußkrebse" von Delia Owens. Ich kann Dir die Bücher gerne auch ausleihen. Liebe Grüße von Haus zu Haus und ein schönes Wochenende. Liebe Grüße, Susanne

  • #2

    Corinna (Dienstag, 27 April 2021 12:53)

    Liebe Susanne,
    ganz herzlichen Dank für Deine Rückmeldung und Deine tollen Hinweise! Denn Benedict Wells kenne ich noch nicht, Delia Owens genauso wenig. Ich komm´ die Tage gerne mal bei Dir vorbei und freu mich auf neue Inspiration! Herzliche Grüße, Corinna