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Selbstfürsorge ist gut… Freundschaften sind noch besser

Wie hab´ ich mich vor ein paar Tagen gefreut! Du kennst das sicher auch: der Alltag plätschert so vor sich hin, alles geht seinen mal mehr mal weniger gut funktionierenden Gang und was richtig Spektakuläres gab´s schon länger nicht mehr. Und dann gibt es diese kleinen Momente, in denen es in Deinem Leben zu funkeln und glitzern beginnt, ähnlich einer Sternschnuppe bei Nacht, dieser „oooooh… wie schööön“- Effekt. 

 

Und genau so ging es mir die Tage. Was passiert ist? Eigentlich gar nichts Großes, nichts Spektakuläres. Doch letztlich sind es doch die liebevollen Kleinigkeiten, an denen sich unser Herz so sehr erfreuen kann, die Gesten, mit denen ein anderer Dir sagt „Du bist mir wichtig. Ich denk an Dich und möchte Dir eine Freude machen.“ Und ist genau das nicht letztlich eines der größten Geschenke des Lebens?  

 

Menschen an unserer Seite, die uns guttun, die uns ermutigen weiterzumachen, wenn uns mal die Puste ausgehen will, die uns gegenüber wohlwollend sind, die für uns da sind, uns zuhören, auf die wir zählen können. Menschen, die uns am Herzen liegen, die wir einfach mögen so wie sie sind, mit denen wir gerne Zeit verbringen, für die wir gerne da sind, wenn sie uns brauchen und mit denen wir durch dick und dünn oder eben durch die verschiedensten Lebensphasen gehen. 

 

Im derzeitigen Alltag, in dem wir alle auf Abstand sind, die Möglichkeiten des Treffens und Sehens begrenzt oder manchmal auch einfach nicht möglich sind, in denen wir versuchen, was Gutes aus der momentanen Zeit zu machen, vielleicht auch manchmal einfach froh sind, wenn der Tag vorbei ist und in der Spontaneität und Lebensfreude nicht die allerbesten Voraussetzungen haben, in diesem Alltag vergessen wir manchmal, dass wir eben nicht nur auf uns allein gestellt sind. 

 

In den letzten Jahren hat das Thema „Selbstfürsorge“ an Wichtigkeit zugenommen. Gerade im Bereich des Mütter-Coachings ist das ein starkes Thema, das gerne immer wieder aufgegriffen, thematisiert und den Frauen in Büchern, Zeitschriften und Veranstaltungen unermüdlich ans Herz gelegt wird. 

 

Selbstfürsorge, der achtsame Umgang mit sich selbst, seinen eigenen Ressourcen und Bedürfnissen sowie das Wahrnehmen und Anerkennen der eigenen Grenzen ist ein wichtiger Faktor der Burnout-Prävention. Und gerade in einem Vollzeitjob, den man als Eltern - besonders bei kleinen Kindern - zweifellos hat, ist es wichtig, sich nicht vollständig auszupowern, sondern Pausen zu machen, seine eigenen Akkus immer wieder aufzuladen und sich hin und wieder von den Anfragen anderer abzugrenzen. Und: sich selbst immer wieder was Gutes tun!

 

Das hat auch nichts mit Egoismus zu tun, falls das der Knackpunkt für Dich sein sollte. Denn vielleicht schwirren Dir gerade Fragen im Kopf herum wie „Darf ich das überhaupt? Darf ich mich zeitweise rausnehmen und trotz der noch immer nicht vollständig abgearbeiteten Aufgabenberge mir Auszeiten gönnen? Darf ich „nein“ sagen? Darf ich auch mal meine eigenen Bedürfnisse über die der anderen stellen?“ 

 

Doch, ja. Selbstverständlich! Zeitweise darf das natürlich sein und ist sogar zwingend notwendig! Denn nur wir selbst wissen und merken, wann wir in unserer Kraft sind, unter welchen Bedingungen die Power in uns zurückkehrt und wann wir mit vollem Herzen gerne in der Elternrolle sind. Und nur wir selbst wissen am besten, wann wir Abstand und Zeit für uns selbst brauchen, wir unseren eigenen Interessen nachgehen müssen, damit wir ausgeglichen und zufrieden sind.

 

Nach diesem Prinzip zu leben, wäre dann so das Ideal. Bei den allermeisten von uns ist der Alltag aber selten im Ideal-Modus und derzeit schon gar nicht. Ideal sähe ganz anders aus und wer von uns hätte nicht gerne die Bedingungen von Vor-Corona zurück. Derzeit müssen die meisten von uns schauen, dass sie ihr eigenes seelisches Gleichgewicht und das ihrer Kinder so lange wie möglich aufrecht erhalten oder auch immer wieder erneut herstellen. 

 

Für Selbstfürsorge bleibt da wenig Zeit? Ja, manchmal sicherlich schon. Aber wie bereits geschrieben, es sind die kleinen Dinge, die sich irgendwann zum großen Ganzen zusammenschließen. Und manchmal besteht Selbstfürsorge auch darin, es sich gemeinsam gut gehen zu lassen, es sich gemeinsam schön zu machen. Die kleinen Momente haben genauso gutes Potential für Genuss, Wohlgefühl und später bleibende Erinnerungen. 

 

Und wie schön, wenn dabei nicht immer alles auf unseren eigenen Schultern lastet! Denn manchmal brauchen wir dafür auch kleine Erinnerungen von lieben Menschen um uns herum. Vor einigen Tagen war beispielsweise so ein Moment. Mein Mann kam von unseren Freunden nach Hause und brachte mir ein kleines Tütchen mit der Aufschrift „Nur für Mama Corinna“ mit. Liebe Grüße von meiner Freundin noch dazu, ich soll es mir schmecken lassen. Drin war ein Stück Kuchen – und ich liebe Kuchen! Was für eine schöne Geste!

 

Für mich hatte dies gleich mehrere Bedeutungen und alle zusammen sind wohl der Grund, warum es mir bei diesem Gedanken immer noch so warm ums Herz ist. Zum einen natürlich, dass da Freundinnen sind, mit denen wir uns zwar derzeit nicht viel sehen, wir aber trotzdem miteinander verbunden sind. Innere Verbundenheit und Freundschaft können auch mit zeitweiser räumlicher Distanz lebendig sein. Freunde kennen einem gut, sie wissen häufig, was uns gefällt oder was wir mögen könnten. 

 

Aus diesem „Mama“ auf der Tüte spricht für mich so viel Mütter-Solidarität! Ist es nicht wundervoll, wenn wir Mütter zusammenhalten, uns gegenseitig unterstützen bei dem, was derzeit möglich ist?! Weil sich der Alltag in vielen Familien ganz ähnlich anfühlt, können wir nachvollziehen, wie unseren Freunden und anderen Müttern in diesen Corona-Bedingungen gerade zumute ist. Uns gegenseitig Gutes zukommen zu lassen und uns darin zu bestärken, dass wir nicht allein damit sind, ist einfach ein wundervolles Gefühl!

 

Und, da bin ich ganz ehrlich: hätte mein Mann das Stück Kuchen ohne diese Botschaft mitgebracht, ich hätte selbst dieses eine Stück glatt mit den anderen hier im Haus geteilt. Und daher danke für diese Botschaft und - ganz klar - die Aufforderung „der ist nur für Dich“. Daher habe ich ihn ohne schlechtes Gewissen ganz allein genossen und das Interessante war, dass diesmal noch nicht mal einer danach fragte! 

 

Eigentlich sollten wir uns alle immer mal wieder gegenseitig mit liebevollen Kleinigkeiten den Rücken stärken, was meinst Du? Bist Du dabei? Dann herzlich willkommen bei der Challenge für diese Woche, bei der Du einem Deiner Lieben mit einer kleinen Geste einfach mal wieder eine Freude machen kannst!

 

Herzliche Grüße und ein schönes Wochenende wünscht Dir

Corinna 

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