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Mütter sind Führungskräfte !

Steile These, oder? 

 

Diese Behauptung von mir mag auf den ersten Blick komisch klingen, ist aber spätestens auf den zweiten Blick goldrichtig. Als ich vor 6 Jahren meine Marke „Mamagement®“ beim Patent- und Markenamt anmeldete, haben die meisten, denen ich von dieser Wortschöpfung erzählte (also Mama + Management = Mamagement®), eher amüsiert reagiert. Doch warum diese Idee der Führungskompetenzen von Eltern gerade im Moment so wichtig ist, erfährst Du im heutigen Artikel. 

 

Mütter sind Führungskräfte, ich sagte es ja bereits. Manchmal auch außerhalb der Familie, aber immer in ihrer Familie. Denn wenn Du Mama bist, hast Du Verantwortung für Dein eigenes Leben, für das Deiner Kinder (zumindest so lange diese minderjährig sind) und für die Familie als Gesamtsystem. 

 

Und fast alle Herausforderungen, die die Führungsebene in einem Unternehmen betreffen, sind auch für Mütter relevant: Zeitmamagement, Entscheidungskompetenz, Stressresistenz, Veränderungsbegleitung (Changemanagement), Work-Life-Balance oder die eigene Persönlichkeitsentwicklung, um nur ein paar zu nennen. Wir brauchen diese Themen letztlich nur übersetzen und anpassen, damit sie für Dich als Mama und für Eltern generell alltagsrelevant und hilfreich in Deinem Familienalltag sind. 

 

Als Mama leistet Du Großartiges: Du erfüllst die höchste und wichtigste Aufgabe, die es im Menschsein gibt – vollständige Verantwortung für das Leben eines anderen Menschen! Du hast einem oder auch mehreren Kindern das Leben geschenkt oder es als Dein Dir anvertrautes Kind angenommen. Du sorgst für sein Überleben, sein Wohlergehen, sein Gedeihen und für seine Persönlichkeitsentwicklung. Du „mamagst“ einen kompletten Haushalt (mit oder ohne Hilfe ist hier erstmal egal) und gehst wahrscheinlich darüber hinaus noch Deinem eigenen Beruf nach. Dann gibt es eventuell noch Deine Partnerschaft, die idealerweise glücklich sein soll, Freundschaften, die gerade auch in diesen Zeiten gepflegt werden wollen, Deine Dir ganz eigenen Bedürfnisse und Interessensgebiete, von Ehrenämtern und co ganz zu schweigen.

 

Im Grunde genommen bist Du als Mama für Deine Familie wie ein Manager in einem Unternehmen… mit dem kleinen Unterschied, dass Menschen, die im Management-Bereich arbeiten, entsprechend ausgebildet sind und sich selbstverständlich Trainings und Coachings gönnen oder zu solchen geschickt werden, um sich die erforderlichen Kompetenzen anzueignen und ihre Führungspersönlichkeit hoffnungsfroh zum Wohle ihres Unternehmens entwickeln können. 

 

Bei Müttern gehen wir hingegen immer davon aus, dass sie selbstverständlich ganz intuitiv in der Lage sein sollen, eine Familie zu managen. Und Familie zu haben wird häufig als Privatsache angesehen. Dass es aber eine große Verquickung zwischen Familie und Gesellschaft gibt und das eine ohne das andere nicht möglich ist, können wir nicht nur seit Corona feststellen. Corona hat uns diesen Zusammenhang lediglich nochmals spürbar verdeutlicht. Denn eine Gesellschaft, heranwachsende Kinder und später Erwachsene, die an Körper und/oder Psyche gesund sind, sowie ein soziales Miteinander wären ohne Dich und all die anderen Mütter, die tagtäglich ihr Bestes geben und dabei oft – derzeit sogar ständig - über ihre persönlichen Grenzen hinausgehen, gar nicht möglich. Und bitte versteh mich nicht falsch: selbstverständlich betrifft dies auch die Väter, doch auch in 2021 sind es meist die Mütter, die all diesen Aufgaben schwerpunktmäßig nachgehen. 

 

Vielleicht gehörst Du im Moment auch zu der großen Mehrheit der Mütter, die derzeit ständig das Gefühl hat, komplett leer, müde und ausgelaugt zu sein. Über die Gründe brauche ich hier nichts schreiben. Aber ich möchte Dir, wie in jedem meiner Artikel, auch heute einen Impuls über das alltägliche Organisieren des so fordernden Familienalltags hinaus mitgeben. Denn gerade jetzt ist es zwar grundlegend wichtig, dass wir auf der einen Seite unseren Alltag strukturieren, Aufgaben an die unterschiedlichsten Familienmitglieder delegieren (altersentsprechend natürlich) und Homeoffice und Homeschooling zeitlich und inhaltlich gut bewältigen. 

 

Auf der anderen Seite ist es von ganz entscheidender Bedeutung, mit welchen inneren Bildern Du im Kopf unterwegs bist. Die Bilder, die Du im Kopf hast, haben eine unglaubliche Wirkung auf Dich, Deine Energie, Dein Gefühlsleben, Dein Wohlbefinden und letztlich Deiner Gesundheit und die Familienatmosphäre. Du kennst das bestimmt, wenn Dinge sich „so zäh wie Kaugummi“ anfühlen, Du Dich „wie der Hamster im Rad“ fühlst, „Dir alles über den Kopf wächst“ oder die to-do-Listen wie ganze Filmsequenzen im Zeitraffer vor Deinem inneren Auge ablaufen. Sowas schlägt auf die Stimmung und raubt Dir die Energie. Aber vergiss nicht, es sind Deine Bilder im Kopf. Und in Deinem Kopfkino darfst Du selbst die Regisseurin sein. Wie willst Du beim nächsten Mal also Deinen Alltagsfilm verändern, wie Dich in Deiner Rolle anders verhalten, damit es sofort eine bessere Version ist? 

 

Viele haben gerade in Corona-Zeiten das Meditieren für sich entdeckt. Im Grunde genommen geht es genau darum: sich mit seinen inneren Bildern und seiner Lebensenergie, seiner Kreativität und seiner inneren Freiheit zu verbinden, die so viel größer ist als das (scheinbare) Alltagschaos um einen herum. Doch als Mama, die gerade mit sämtlichen Familienmitgliedern zu Hause ist, sind die Zeitinseln oder die Muße zu meditieren wahrscheinlich nicht so leicht umzusetzen.

 

Wie wäre es daher, wenn Du Dich bis nächsten Freitag einfach mal im Alltag bewusst beobachtest, indem Du Dir Dein Kopfkino im wahrsten Sinne des Wortes immer wieder vor Augen führst und dabei gleichzeitig überlegst, wie Du Deinen Film in eine für Dich wünschenswerte Richtung unter den Bedingungen, die Du jetzt im Moment hast, umschreibst. Und dann achte mal darauf, wie sich Deine Körperhaltung, Deine Gedanken, Dein Gefühlsleben usw. je nachdem verändern. Das könnten doch höchst spannende Filme werden ;-)  

 

Bei Mamagement® jedenfalls bleibt´s dabei: da wird die „Mama“ als Führungskraft gesehen! Und daher wirst Du hier auch zukünftig Unterstützung erhalten, Dich in Deiner Persönlichkeit weiterzuentwickeln, Alltagschancen für inneres Wachstum zu entdecken, Dich immer wieder bewusst an Deine Führungskompetenzen zu erinnern und diese schrittweise zu erweitern. Denn letztlich geht es darum, Dich in Deinem Tun zu stärken und zu unterstützen, damit Du Deine Lebensenergie und -freude immer wieder spüren kannst, mit der Du einst in die Lebensphase Mutterwerden – Muttersein gestartet bist.

 

Herzliche Grüße und ein schönes Wochenende,

Deine Corinna 

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Kommentare: 2
  • #1

    Beatr (Freitag, 29 Januar 2021 17:58)

    Oh, wie wahr! Ausgelaugt und leer trifft es ziemlich gut. Mit einem "Pupertier" und einem Mann im Homeoffice ist der Tagesablauf vollkommen durcheinander! Manchmal möcht ich einfach nur schreiend weglaufen!
    Das mit dem Kopfkino muß ich unbedingt ausprobieren.

    L. G. Beate

  • #2

    Silvia (Freitag, 29 Januar 2021 20:02)

    Wieder einmal ein toller Text, der den Nagel auf den Kopf trifft! Ich freue mich jede Woche auf deine Texte!
    Alles Liebe �