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Wie wär's mit einem Mottojahr?

Wie schön, Dich auch dieses Jahr hier bei Mamagement® begrüßen zu dürfen! Und ich wünsche Dir aus tiefstem Herzen ein gutes, gesundes neues Jahr… es möge Dir und Deinen Lieben gut gehen und ich kann Dich nur in Deinem wahrscheinlichen Vorhaben bestärken, das Beste aus diesem kommenden Jahr zu machen. 

 

Letztes Jahr um diese Zeit habe ich geschrieben „Ich liebe das Neue Jahr… jedes Jahr aufs Neue“. Dieses Jahr möchte ich dies leicht revidieren, auch wenn es vom Grundsatz her immer noch zutrifft. Revidieren insofern, dass ich dieses Neue Jahr an sich noch nicht liebe, das wird sich erst im Verlauf der kommenden Monate noch herausstellen. Zu sehr hat das alte Jahr insgesamt doch seine Spuren an emotionaler Beanspruchung hinterlassen. Aber den Neujahrstag, den liebe ich wirklich sehr! Denn was ich an diesen Jahreswechseln im Grunde genommen so liebe, ist die Chance eines offiziellen Wendepunktes, Altes abzuschließen, ruhen zu lassen, innezuhalten und sich Neuem zuzuwenden. Die Möglichkeiten zu sehen, die vor einem liegen oder sie zu erschließen, aber auch dankbar für das Bisherige zu sein, auch wenn absolut nicht immer die Wege so verlaufen, wie wir sie gerne hätten. Denn wie wir seit ungefähr 300 Tagen wissen, gibt es im Leben doch viele Unbekannte, die wir in unseren Plänen und Zielen selten mit bedenken können. 

 

A propos Ziele und Pläne. Sicherlich wirst Du sie auch dieses Jahr haben und das ist auch gut so. Und wenn Du Deinen weihnachtlichen Wunschzettel - wie in einem meiner letzten Blogartikel vorgestellt - geschrieben hast, dann müssten es sogar jede Menge sein. Das wäre sogar ganz hervorragend. Gleichzeitig sehen wir uns aber, trotz Neujahr, vielen Einschränkungen diversester Art gegenüber. Wir können nicht gleich mit allem loslegen, im Vergleich zu unseren bisherigen Lebenserfahrungen sehen wir uns vielleicht das erste Mal so gänzlich mit unserer menschlichen Begrenztheit konfrontiert. Das schmerzt und steht in erstmal krassem Widerspruch zu den Motivationseinpeitschern und Positivdenkern auf dem bislang wachsenden und inspirierenden Marktplatz der Persönlichkeitsentwicklung.

 

„Du kannst alles erreichen, wenn Du es willst“, „Leben heißt Veränderung“, „das Leben muss vorwärts gelebt werden“, „höher, schneller, weiter“, „Du musst nur loslassen“… all diese Sätze sind ja auch nicht unwahr. Aber sie bilden nur einen kleinen Ausschnitt aus dem „Großen Ganzen“ ab. Denn wir Menschen sind eben nicht nur eindimensional unterwegs, wir brauchen die Balance, den Ausgleich und vor allem Zeit. Wir brauchen Zeit, uns verändern zu dürfen, so dass wir diese lustvoll und positiv wahrnehmen können und wir nicht das Gefühl bekommen, dass wir nur noch hinterherhecheln oder uns womöglich unterwegs die Luft ausgeht. 

 

Was können wir tun? Wie sollen wir uns verhalten? Wie können wir uns Möglichkeiten schaffen, die uns als Mensch aufschließen statt in unserer Angst aufzugehen? Vorgestern ist mit dem Tag der „Heiligen Drei Könige“ die Weihnachtszeit offiziell zu Ende gegangen. Es ist hierbei übrigens nicht wichtig, ob die Geschichte der historischen Wahrheit entspricht oder ob Du an Gott glaubst. Denn ich möchte Dich heute auf die Reise der Symbolik mitnehmen.

 

Die Geschichte besagt ja, dass diese „drei Weisen aus dem Morgenland“ den „Stern von Bethlehem“ gedeutet haben und sich daher auf den Weg begeben haben. Sie haben sich leiten lassen von einem Stern am Horizont, unabhängig von der realen und geografischen Lage, in der sie sich befanden. Sie haben die Begebenheiten genommen, wie sie waren, haben sicherlich Umwege einschlagen müssen, haben immer neue Wege erschlossen, unbekanntes Terrain durchwandert und schätzungsweise die ein oder andere Durststrecke in Kauf genommen. Aber sie haben diesen Stern nicht aus den Augen verloren, sondern haben sich auf dem ganzen langen Weg immer wieder an ihm orientiert und sind ihm mit innerer Gewissheit  gefolgt.

 

Bei uns im Leben ist es doch häufig so, dass wir vor lauter planen, machen, organisieren, terminieren usw. manchmal in ein Hamsterrad reinstolpern, das wir letztlich selbst am Laufen halten. Dann haben wir zwar jede Menge Stress am Hacken, aber irgendwie ist es doch ein schönes Gefühl, aktiv zu sein, sich eingebunden zu fühlen, gebraucht zu werden… Es stellt sich hierbei nur die zaghafte Frage, ob wir bei all dem Fleiß, der Anstrengung und Aktivität uns auch fortbewegen oder vielleicht eher doch im Kreis drehen. 

 

Ich möchte Dir also über Deinen Terminplaner für 2021 hinaus noch eine weitere Idee (im Coaching spricht man manchmal auch von einem „tool“) mit auf Deinen Weg durch das Jahr geben. Vor einigen Jahren ist mir die Idee gekommen, ein Motto-Jahr zu leben. Denn das mit den Zielen und guten Vorsätzen ist ja spätestens seit 2020 immer so eine Sache. By the way war es vielleicht auch letztes Jahr so ein krass-negativ emotionaler Absturz für uns alle, weil wir von den diversesten Seiten aufgepeitscht worden sind, dass 2020 das „Jahr aller Jahre“ wird und wir mit unglaublich erhöhten Ansprüchen gestartet sind. Aber egal, wie dem auch sei, gewesen ist gewesen. 

 

Also, zurück zum Motto-Jahr. Gleich ein ganzes Jahr unter ein bestimmtes Motto zu stellen (z.B. Jahr der Klarheit, der Ordnung, der Verbundenheit, der Dankbarkeit, der Lebensfreude, der Achtsamkeit, …) hat den Vorteil, dass Du Dir selbst Zeit schenkst. Zeit, dieses Motto in den verschiedensten Lebensbereichen für Dich erfahrbar zu machen, z.B. in der Familienorganisation, Deiner Arbeit, Deiner Beziehungen, Deiner Partnerschaft, Deiner Haushaltsführung und dergleichen mehr. Du kannst Dir Dein selbstgewähltes Motto wie ein Fixstern am Firmament vorstellen und somit Deine diesjährige Lebensausrichtung selbst „programmieren“, sodass Du Dich auf recht elegante Weise in Deine wünschenswerte Richtung steuerst. 

 

Um Dich dann auf diesem Weg immer weiter voranschreiten zu lassen: manchmal in Babysteps, manchmal in Siebenmeilenstiefeln, manchmal mehr, manchmal nur ein wenig. Denn gerade so ein flexibler, vielleicht sogar spielerischer, Umgang wird Dir den Blick auf Dinge, Begebenheiten, Situationen und Menschen verändern und Dir immer wieder aufs Neue Entdeckerfreude und Energie schenken, auch wenn das Jahr dann weiter vorangeschritten ist.

 

Ich wünsche Dir gute erste Schritte auf Deinem Weg durchs Jahr 2021,

herzliche Grüße,

Deine Corinna 

 

P.S.: Willst Du wissen, was mein gesetzter Fixstern an Neujahr 2020 war? Ich will es Dir sagen, aber lach jetzt nicht... Ich hatte mich für das Mottojahr „Regeneration“ entschieden. Und glaub mir, das Leben hat mir genügend Aufforderungen dazu geschenkt. Zeitweise hatte ich meinen Blick wo anders, aber was macht das schon. Der Stern als Wegweiser und Orientierungshilfe war beständig und geduldig am Himmel geblieben.

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