Wenn nicht in der Vorweihnachtszeit Wunschzettel (von unseren Kindern) mit brennenden Herzen und fleißigen Händen geschrieben werden, wann dann? Und da dies alle so machen, ist es auch nichts Ungewöhnliches, sondern sogar höchst erwünscht.
Erwünscht sowohl von den Kindern, weil sie endlich „loslegen“ können, aber auch erwünscht von uns Erwachsenen, ist es doch eine enorme Hilfestellung von unseren Kindern, uns die Richtung aufzuzeigen, in die wir unsere Geschenke-Suche beginnen lassen können.
Doch wie ist es eigentlich um unsere eigenen Wünsche bestellt? Oft machen wir ja die Erfahrung, dass, wann immer wir unsere erwachsenen Familienmitglieder und Freunde fragen oder selbst gefragt werden, die Antworten eher dünn ausfallen. Mag es nun daran liegen, weil wir schon so vieles haben, uns unsere Wünsche auch sehr schnell unterm Jahr selbst erfüllen (können) oder weil wir verlernt haben, unsere Wünsche wahrzunehmen und auszusprechen.
Erfahrungsgemäß schreiben wir Erwachsenen einfach keine Wunschzettel (mehr). Punkt. Denn bei dem ganzen Stress um uns herum, ist unser Gehirn vielmehr mit „abarbeiten“, „vorbereiten“ und „organisieren“ beschäftigt, als kreativen Eingebungen zu folgen und ins Reich der Träume, Wünsche, Ideen und Fantasien einzutauchen. Denn wenn wir wie meistens im Alltag mit unseren Gedanken im Autopiloten unterwegs sind, ist das Gehirn in einem anderen Modus (tatsächlich sind dann die Gehirnwellen anders!), sodass wir dann auf besagtes Reich keinerlei Zugriff haben. Wohl dennoch ist es da, nur eben verschlossen!
Stress diversester Art haben wir derzeit allemal, vor allem haben wir ein krisenreiches Jahr fast hinter uns, das uns alle emotional richtig fordert und tangiert. Und jetzt steht Weihnachten vor der Tür, das wir im Detail eigentlich gar nicht vorbereiten können, weil es dafür noch zu viele Unbekannte gibt. Haben wir die letzten Jahre mit hektischer Betriebsamkeit die Vorweihnachtszeit hinter uns gebracht, leben wir derzeit einen unwahrscheinlichen Drahtseilakt und versuchen immer wieder so viel Normalität wie möglich in unseren Alltag einfließen zu lassen. Es gibt Tage, da gelingt es ganz gut und Tage, naja, reden wir nicht drüber…
Und nachdem Du letzte Woche in meinem Blog darüber gelesen hast, warum Rituale gerade jetzt so wichtig sind, möchte ich Dich heute einmal in die „Welt des Wünschens“ einladen. Denn obwohl sie oft nicht zu greifen ist, bauen wir auf ihr immer wieder aufs Neue unser Leben auf. Es sind die Wünsche, die uns antreiben, die uns Dinge erleben lassen, die andere Menschen eben nicht erleben. Es ist die Vision, der Traum von einer bestimmten Zukunft, wenn wir an der Schwelle zu einem neuen Lebensabschnitt stehen.
Erinnere Dich doch nur mal an Deine Gedanken und Gefühle, als Du Deinen Partner kennengelernt – und vielleicht später auch geheiratet hast. Erinnere Dich mal an die Zeit, in der Du schwanger warst und/oder an die Zeit, als Du zum ersten Mal dieses kleine Wunder des Lebens in Deinen Armen gehalten hast! Mit welchen Vorstellungen hast Du damals diese Phasen begonnen, was gab es doch alles für Visionen, wie dein Leben zukünftig sein sollte. Manches kam bestimmt auch so, manches wohl eher nicht. Es sind unsere Gedanken, unsere Wünsche, unsere Ideen davon, wie etwas sein soll, dass wir so leben, wie wir leben. Vielleicht hast Du ja nun auch manchmal das Gefühl, dass „die Umstände“ zeitweise die Regie übernehmen und sich verselbständigen. Dass Du nur noch Getriebene im Rad des Lebens bist und Du nur noch reagieren kannst. Dass diese Berge voller Arbeit einfach nicht aufhören wollen, egal wie fleißig Du sie abarbeitest. Mir geht es jedenfalls hin und wieder so.
Und genau DANN ist es an der Zeit… Aktionen nicht mit Aktionismus zu verwechseln, Fünfe gerade sein zu lassen, einen Boxenstop einzulegen, sich eine Verschnaufpause zu verschaffen – nenn es wie Du willst und was sich für Dich richtig anhört oder welches Bild Dir gerade dazu durch den Kopf schießt. Und keine Angst, dabei sollst nicht Du Dein Leben ändern, sondern nur mal (einen Augenblick) innehalten. Mal durchatmen. Diese Spirale des „weiter, weiter, immer weiter“ unterbrechen. Wenigstens mal für einen Moment. Es hindert Dich ja keiner daran, später wieder einzusteigen. Vielleicht hast Du dann aber auch gar keine Lust mehr darauf, das entscheidest Du selbst.
In diesen Tagen sind wir ja alle sehr viel zu Hause. Warum sich also nicht mal zu einer passenden Tageszeit hinsetzen und genau das tun, was zur Vorweihnachtszeit rund um den Globus gemacht wird: einen Wunschzettel schreiben. Nimm einen schönen Briefbogen, einen Stift, mit dem es sich so federleicht schreiben lässt, eine Tasse warmen Tee, Glühwein oder whatever, zünde eine Kerze oder die Kerzen Deines Adventskranzes an und leg los. Ja, einfach so! Du kannst das!
Und nun schreibst Du alles auf, was Dein Herz und Deine Gedanken Dir sagen. Lass es sprudeln. Und schreibe wirklich ALLES auf. Egal ob es ein gewünschter Gegenstand oder eine herbeigesehnte innere Haltung ist, ob unrealistisch, kaufbar, noch nicht erfunden, ob Du Dir diesen Wunsch auch allein erfüllen kannst oder die Umsetzung nur mit anderen möglich ist, ob Du das für Dein Leben bisher immer ausgeschlossen hast oder Du das bereits von Deinen "erwachsenen Gedanken" ausgeredet bekommen hast. Schreib alles auf, auch was Du gerne und schon immer mal mit wem auch immer machen wolltest. Ob 2021 oder später, wer weiß das schon. Egal. Schreib es auf. Mach die Wunschliste so lang wie Du kannst, lass alles aus Deinem Inneren durch die Hand auf Dein Blatt Papier fließen. Nutze die Gunst der Stunde, denn meist ist so eine stimmungsvolle Situation genau dieser Türöffner zu Deinen Ideen und Wünschen, die im Alltag so oft zu kurz kommen. Und sie haben auch dann eine große Wirkung auf uns, wenn wir sie vielleicht auch schon seit Jahren nicht (mehr) bewusst wahrnehmen.
Wunschzettel sind dazu da, Herzenswünsche zu konkretisieren, sie in die Welt zu setzen. Und allein dadurch, dass die eigenen Gedanken aufgeschrieben werden, werden sie zu potentiellen Möglichkeiten, die realisiert werden können. Denn Wünschen darf man sich alles. Man kann manchmal nur nicht alles bekommen oder zumindest nicht alles auf einmal oder sofort. Manchmal auch nicht in der Form, wie wir es gerne hätten, aber auf andere Art und Weise, die vielleicht sogar noch besser für uns sein wird. Auch das gehört zum Wünschen dazu und genau das macht es ja auch so prickelnd. Dieses „vielleicht könnte es klappen“, eine Mischung aus absolutem Überzeugtsein von den eigenen Wünschen verbunden mit der Unsicherheit des Bekommens.
Und was machst Du dann mit dieser Wunschliste? Nun, ich frage einfach mal „Was würdest Du denn gerne damit machen?“ Aufhängen und in den nächsten Tagen immer wieder ergänzen? Verbrennen und Deine Wünsche mental und energetisch dem Christkind/ dem Weihnachtsmann/ Gott/ dem Universum… übergeben? Gut versorgen, damit Du immer wieder im Verlauf des kommenden Jahres mal daraufschauen kannst? Dir einen konkreten Wunsch heraussuchen und einfach mal überlegen, was der erste Schritt ist, um diesen Wunsch ein Stück mehr wahrwerden zu lassen? Deine Wünsche an diejenigen verteilen, die Dich fragen, was Du Dir (von ihnen) zu Weihnachten wünschst?
Du wirst die Antwort vielleicht bereits beim Lesen gewusst haben, vielleicht sind es ja auch mehrere Antworten, wer weiß das schon… und dann schau einfach mal, was passieren wird. Denn Deine Wunschliste wird Wirkung zeigen, ganz bestimmt sogar! Und vielleicht lässt Du es mich ja irgendwann einmal wissen?! Ich wäre doch nur allzu gespannt...;-)
Herzliche Grüße und ein schönes Wochenende,
Deine Corinna
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