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Ostern steht vor der Tür

 

... und seit ein paar Wochen hält der Frühling Einzug hier im Land und erweckt die Natur unaufhaltsam zu neuem Leben. Es ist unglaublich, aber man kann den Pflanzen, Bäumen und Blumen beim Wachsen förmlich zusehen. Das, was letzte Woche noch ein kahler Ast war, zeigt sich bereits Tage später mit Knospen, um noch ein, zwei Tage weiter frische, hellgrüne Blätter oder Blüten zum Vorschein zu bringen. Da steckt so viel Kraft in den ersten Sonnenstrahlen, so viel Power in der Natur, dass es beinahe unmöglich scheint, nicht am Wachstum teilhaben zu wollen. Da können wir Menschen fast gar nicht anders, als uns von so viel Vorfreude auf das Kommende anstecken zu lassen. Die schönen Tage ziehen uns magisch vor die Tür und plötzlich sind die Straßen wieder voller Menschen, die gute Laune liegt förmlich in der Luft und wir brauchen sie nur noch einzuatmen. An den Winter mit all seiner Tristesse können wir uns noch bruchstückhaft erinnern – war da was?

 

Vielleicht ein versuchter Brückenschlag zu uns Müttern und unseren Familien. „Die Blumen des Frühlings sind die Träume des Winters“, wie Khalil Gibran (libanesisch-amerikanischer Maler, Philosoph und Dichter) es meines Erachtens so schön sagte. Die „Träume des Winters“, die dürfen wir uns in harten, kalten oder auch Krisenzeiten bewahren und auch, wenn alle äußeren Fakten dafür sprechen, dass scheinbar alles brach zu liegen scheint, so sind es genau diese Träume, die uns durch solche Zeiten tragen und uns weitermachen lassen. Denn jede Pflanze (und wir sind ja auch Teil der Natur) trägt alle Lebenskraft in sich, die nur darauf wartet, zur passenden Zeit wieder aufzublühen. Und wenn wir in die Natur schauen, macht es manchmal Sinn, die Kräfte zurückzuhalten und auf die richtige Zeit zu setzen – schließlich würde keine Blumenzwiebel auf die Idee kommen, im Winter bereits wieder sprießen zu wollen. Das wäre Kraftverschwendung und würde wohl kaum zur erwünschten Blüte führen. Stattdessen speichert die Zwiebel die Lebenskraft, trägt sie in sich, lässt sie reifen und wartet, bis die Zeichen der Zeit gekommen sind, sie die Wärme im Boden spürt und von der Sonne gelockt wird. Innehalten. Durchhalten. Ja, manchmal auch Aushalten. Warten können. Bei sich sein. Sich auf seine inneren Kräfte berufen. Hoffnung spüren. Das sind die Ressourcen für Winter und Krisenzeiten. Und dann passiert es plötzlich beinahe über Nacht, ohne Kraftanstrengung oder unser Zutun. Einfach weil die Zeit reif dafür ist. Dann steht plötzlich der Frühling wieder vor der Tür… immer wieder! Die zurückkehrenden Vogelschwärme lassen es erahnen, die ersten Knospen kommen raus, es riecht nach Frühlingsluft. Dann ist sie da. Die Zeit des Aufblühens, die Zeit des Erwachens, der Vorfreude und der Power. So wie in diesen Tagen. Lassen wir uns doch einfach ein wenig mitreißen von all den schönen Seiten des Frühlings und genießen wir einfach…. Alles hat eben seine Zeit.

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